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Volumenzustände

 

 
Abbildung 5.5:   Ausschnitt der Bandstruktur-Rechnung des Kobalt-Einkristalls [GuN92]. Dargestellt ist die Bandstruktur entlang der Hochsymmetrierichtungen, die in der vom Experiment aufgespannten Meßebene liegen. Zusätzlich sind zur Veranschaulichung zwei direkte Übergänge in die Bandstruktur eingezeichnet. Die Übergangsenergie entspricht der Nachweisenergie der Geiger-Müller-Zählrohre.

Die Untersuchungen der 3d-Bänder mit der Photoemission am Kobalt-Einkristall wurden 1977 von Heimann et al. [HMN77] begonnen. Neben der Co(0001)-Oberfläche wurde von dieser Gruppe auch die Co()-Oberfläche in Normalemission spektroskopiert. Aufgrund fehlender Bandstrukturrechnungen oberhalb der Fermikante haben sie jedoch -wie man heute weiß- den energetischen Verlauf des Endzustandsbandes damals nicht korrekt zugeordnet. Ferner war es ohne Spinanalyse der Elektronen nicht möglich, eine Zuordnung der Anfangszustände vorzunehmen. Eindeutige Bandzuordnungen ohne Spinanalyse für den Einkristall existieren nur für die Co(0001)-Oberfläche [HiE79, EHK80, HiE80, HiF82]. Die spinintegrierten Messungen entlang lassen indirekt auf eine Spinaufspaltung von für die obersten d-Bänder () schließen. Damit wäre die Spinaufspaltung der d-Bänder gut dreimal so groß wie die im Nickeleinkristall[HKE79]. Während obige Arbeiten die Austauschaufspaltung der d-Bänder nur über eine Linienform-Analyse bestimmen konnten, ermöglichen spinaufgelöste Messungen eine direkte Trennung von Minoritäts- und Majoritäts-Zuständen in separaten Spektren. Hierfür wurde die spinpolarisierte inverse Photoemission bereits erfolgreich bei Nickel und Eisen eingesetzt [Don89, Pas94].
* Für Kobalt wird diese Technik in dieser Arbeit zum ersten Mal verwendet.

In Abbildung 5.5 ist ein Ausschnitt der Bandstruktur E(k) für Kobalt entlang einiger Hauptsymmetrielinien dargestellt. Die Bandstruktur wurde mittels der LMTO-Methode (Linear-Muffin-Tin-Orbital) im Rahmen der Dichtefunktionaltheorie erhalten. Zur Berechnung wurde die quantenmechanische Vielteilchenwechselwirkung der Elektronen unter der Verwendung der lokalen Dichte genähert (LDA)[GuN92]. Die hier gezeigten Hauptsymmetrielinien liegen in der Meßebene des Experimentes (vgl. Abb. 5.1, s.S. gif). Bei Normalinzidenz der Elektronen werden Zustände entlang erreichtgif, für die man jedoch mit longitudinal spinpolarisierten Elektronen keine Spininformation erhält (siehe Abschnitt 3.5, s.S. gif).

Zustände am Brillouinzonenrand der Oberfläche  (A - R - L) werden für unterschiedliche Energien der Endzustände unter unterschiedlichen Elektroneneinfallswinkeln beobachtet. Dies ist eine Folge des isochromatischen Meßprinzips (siehe Anhang B). Für , und erreicht man bei den Elektroneneinfallswinkeln von und .

Für alle -Werte zwischen und werden Zustände erreicht, die auf den Senkrechten zwischen den Symmetrielinien M - U - L und liegen.




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Bode Sven
Wed Sep 3 11:00:17 MET DST 1997