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Der Kobaltkristall

 

Das silbergraue glänzende Metall Kobalt wurde 1735 vom schwedischen Chemiker George Brandt entdeckt und ist, ebenso wie Eisen und Nickel, ein sogenannter Bandferromagnet. Es wird aufgrund der vollbesetzten Majoritätszustandsdichte (bei T = 0 K) als ,,starker`` Ferromagnet bezeichnet und hat die höchste Curie-Temperatur ( K)[Kit88 ], sowie das zweitgrößte magnetische Moment ()[Zel93]. Bei Raumtemperatur liegt Kobalt in der hcp-Kristallstruktur vor (siehe Abb. 5.1). Man beobachtet jedoch einen Phasenübergang in die kubisch flächenzentrierte Kristallstruktur bei ca. 698 K [HeB52]. In der hcp-Kristallphase durchläuft die magnetische Anisotropie drei Temperarturbereiche: bis zu einer Temperatur von 529 K ist der Kristall uniaxial entlang der c-Richtung, darüber dreht die leichte Magnetisierungsrichtung aus der (0001)-Richtung heraus und liegt oberhalb 608 K senkrecht zur c-Achse [Hub68].

 
Abbildung 5.1:   Die Co-Brillouinzone mit den Hochsymmetriepunkten. Zusätzlich sind die Meßebenen mit einigen Hochsymmetriepunkten der Oberflächenbrillouinzone eingezeichnet (- - - für Co(100); für Co/W(110) siehe Kapitel 7). Die Rotationsachse der winkelaufgelösten IPE-Messungen ist ebenfalls angegeben.

Im Vergleich zu Nickel ist der hcp-Kobalteinkristall mit inverser Photoemission kaum untersucht worden [HiF82, Him91] und spinpolarisierte IPE-Messungen gibt es bisher nicht. Die Ursache hierfür liegt unter anderem in vielen experimentellen Schwierigkeiten, auf die im folgenden ausführlicher eingegangen werden soll.





Bode Sven
Wed Sep 3 11:00:17 MET DST 1997