Abbildung:
Lagenabhängige IPE-Spektren an Co/W(110) bei .
Mit und sind wiederum die Wolframintensitäten bezeichnet
(vgl. Abschnitt 6.2.1) .
Die Abbildung 7.2 zeigt die Entwicklung der Intensitäten bei
Normalinzidenz in Abhängigkeit von der Kobaltschichtdicke.
Im Energiebereich von bis
treten die volumenartigen -Zustände des Wolframsubstrates auf.
Aufgrund der geringen mittleren freien Weglänge der langsamen Elektronen verlieren
die -Zustände mit zunehmender Kobaltschichtdicke schnell an Intensität.
Die Intensität des Bildkraftzustandes nimmt im Gegensatz dazu mit dem Aufwachsen von Kobalt
stark zu und seine Energielage sinkt um knapp
auf .
Solche Energieverschiebungen von Bildkraftzuständen werden im allgemeinen durch eine
veränderte Austrittsarbeit hervorgerufen.
Nachdem das Wolframsubstrat mit 3 ML Kobalt bedeckt ist, bleibt die Energieposition
des Bildkraftzustandes konstant und liegt um ca. niedriger als beim
Co(0001)-Einkristall [Him91]; dieses Ergebnis deckt sich mit den Messungen von
Mankey et al. [MWH93] für das System Co/Cu(111).
Die unveränderte Energielage des Bildkraftzustandes von der dritten Monolage Kobalt an ist ein
Hinweis darauf, daß die Austrittsarbeit ebenfalls unverändert bleibt.
Im Energiebereich unterhalb von existiert auf der Wolframoberfläche der Zustand, der zumindest teilweise Oberflächenrezonanz-Charakter besitzt, so daß die Hybridisierung dieser Resonanz mit den Kobaltzuständen in Betracht gezogen werden muß. In diesem Energiebereich entsteht schon bei 3 ML Kobalt ein sehr intensiver Zustand direkt an der Fermikante ()und bei ca. ist zusätzlich eine Schulter () im Spektrum zu erkennen. Mit wachsender Kobaltschichtdicke wird der Zustand immer schwächer, während der Zustand an Intensität gewinnt. Ein Least-Square-Fit des 10 ML-Spektrums ergibt für den Übergang eine Energieposition von unterhalb der Fermikante. Bei 3 ML Filmdicke erhält man aus dem Fit eine Energieposition von oberhalb der Fermikante. Der Zustand bleibt in seiner Energielage bei allen Schichtdicken im Fit unverändert bei ( bei 3 ML: E= , bei 10 ML: E=).
Eine weitere Analyse der spinintegrierten Spektren ist ohne vorherige Untersuchung der spinaufgelösten Messungen nicht sinnvoll und wird an das Ende des Kapitels gestellt. Da aber die spinaufgelösten Messungen bei Winkeln von bzw. durchgeführt wurden, benötigt man die -Dispersion der Zustände. Die Abbildung 7.3 zeigt die spinintegrierten Winkelserien der drei Kobaltfilmdicken von 3 ML, 5 ML und 10 ML im direkten Vergleich. Alle Spektren sind mit dem Zähler 1 aufgenommen. Für alle Winkel und Schichtdicken ergibt sich ein konsistentes Bild für den Übergang . Der Zustand zeigt ein nahezu dispersionsloses Verhalten bei Energien um oberhalb der Fermienergie. Bei allen Winkel erhöht sich die zugehörige Intensität im Spektrum mit anwachsender Schichtdicke.
Der Zustand nahe der Fermikante dispergiert mit größeren Winkeln abwärts und hat oberhalb von keine Intensität in den Spektren. Zusätzlich verliert dieser Übergang mit wachsender Schichtdicke in den Spektren an Intensität. Es ist anzunehmen, daß dies die Folge einer Energieverschiebung zu niedrigeren Energien mit zunehmender Schichtdicke ist, wie es auch die Fitanalyse bei Normalinzidenz gezeigt hat.
Abbildung:
Winkelaufgelöste inverse Photoemission an Co/W(110) verschiedener Filmdicken.
Die Winkelserien zeigen auf den Untergrund normierte Spektren des ersten Zählers.