Disputationsvortrag: Seite 16

Aufgetragen ist die freie Energie über dem polaren Winkel. 0o bedeutet, daß M aus der Filmebene herauszeigt, bei 90o liegt M in der Filmebene und bei 180o weist M in die Filmebene hinein.
Die freie Energie eines magnetischen Systems ist die Summe aus Anisotropieenergie und Zeeman-Energie. Einen Verlauf, wie er hier dargestellt ist mit Minima bei 0o und 90o erhält man nur bei Berücksichtigung von Anisotropien vierter Ordnung. Diese sind in der Regel wesentlich kleiner als die Anisotropien zweiter Ordnung. Nur bei der Spin-Reorientierung, wo sich die Beiträge zur Anisotropie 2. Ordnung gerade aufheben, ist K4 von Bedeutung. Darüberhinaus muß K4 größer null sein, weil sich sonst eine gekippte leichte Magnetisierungsrichtung ausbilden würde, wie man leicht nachrechnen kann.
Legt man ein Magnetfeld H in der eingezeichneten Richtung an, so bewirkt der Zeeman-Term eine Veränderung der freien Energie wie in der Grafik dargestellt. Beim Koerzitivfeld nukleieren Domänen in der Ebene wegen des großen Unterschiedes der bleiden Minima bei 0o und 90o. Weitere Felderhöhung verschiebt das Energieminimum hin zu größeren Winkeln und führt damit zu einer gekippten Magnetisierungsrichtung. Bei der Sättigung wird schließlich das Energieminimum bei senkrechter Magnetisierung erreicht.
Man kann dieses Verhalten mit Kenntnis der Sättigungsfeldstärke Ho auch quantitativ auswerten und findet, daß die Anisotropie vierter Ordnung in der selben Größenordnung liegt wie die entsprechende Anisotropie bei Volumen-artigem Eisen. Es bleibt jedoch festzuhalten, daß wir es hier mit fcc-Fe zu tun haben.

Mit diesem Ergebnis möchte ich meinen Vortrag abschließen und mit einer Zusammenfassung beenden...

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