Das silbergraue Übergangsmetall Wolfram wurde Ende des 18. Jahrhunderts von Carl Wilhelm Scheele, sowie den Gebrüdern Juan und Fausto Jose entdeckt. Es besitzt von allen Metallen den höchsten Schmelzpunkt (ca. 3700 K) und verdampft bei Normaldruck erst ab 5960 K. Als Einkristall liegt Wolfram in der bcc-Struktur (vgl. Abb. 6.1) mit einer Gitterkonstante von vor. Aufgrund der geringen Neigung zur Legierungsbildung mit den 3-d-Übergangsmetallen wird Wolfram häufig als Substrat verwendet. Die W(100)-Oberfläche weist eine ungewöhnliche Rekonstruktion auf [DSH86, HBE84]. Daher ist die W(110)-Oberfläche mit der größtmöglichen Koordination der Oberflächenatome wesentlich besser als Substrat geeignet. Zudem lassen sich auf dieser Oberfläche fcc- bzw. hcp-Filme stabilisieren.
Abbildung 6.1: Brillouin- und
(110)-Oberflächenbrillouinzone
des Bcc-Gitters. Die Meßebene verläuft entlang der Spiegelebene .