Als Ursache für die spontane Ausrichtung der elektronischen Spins im Festkörper kann das Pauli-Prinzip angesehen werden. Es fordert für Fermionen -also auch für Elektronen- eine vollständig antisymmetrische Wellenfunktion. Eine leicht einsichtige Ableitung des magnetischen Moments aus dieser Forderung läßt sich mit einem Zwei-Elektronen-System zeigen. Da der Spinraum und der Ortsraum orthogonal zueinander sind, kann man eine vollständig antisymmetrische Wellenfunktion durch zwei Kombinationen der Spinwellenfunktion und der Ortswellenfunktion erreichen:
Wobei A und S für antisymmetrisch bzw. symmetrisch steht und die Spin-Wellenfunktion antisymmetrisch ist, wenn das +-Zeichen in Gleichung 2.9 gilt. Errechnet man hieraus die Coulombenergie des Systems, so erhält man neben dem klassischen Coulomb-Term den Austauschterm:
Im Fall einer antisymmetrischen Ortswellenfunktion ist die Gesamtenergie um das Austauschintegral erniedrigt. Dieser bevorzugte Zustand bedingt eine symmetrische Spin-Wellenfunktion, also eine Ausrichtung der beiden Spins zu einem magnetischen Gesamtmoment. Der zusätzliche Energieterm führt zur Hund'schen Besetzungsregel, derzufolge alle Atome mit unvollständig besetzten Schalen ein Gesamtspinmoment tragen.