Magneto-optischer Kerr-Effekt

Der magneto-optische Kerr-Effekt bewirkt, daß die Polarisationsachse linear polarisierten Lichtes, das von einer magnetisierte Probe reflektiert wird, gedreht wird und zusätzlich eine elliptische Komponente enthält. Je nach Orientierung der Probenmagnetisierung unterscheidet man drei verschiedene Geometrien: Während beim polaren Effekt die Magnetisierung senkrecht zur Filmebene steht, so liegt sie beim longitudinalen Effekt sowohl in der Filmebene als auch in der optischen Ebene und beim transversalen Effekt ebenfalls in der Filmebene, aber senkrecht zur optischen Ebene liegt.
Die Größe der Kerr-Drehung fk ist sehr klein und beträgt abhängig von der Magnetisierung nur etwa 1/100 Grad. Für polare Messungen wird er bei kleinem Einfallswinkel t, bei longitudinalem bei größerem Winkel maximal. Um sowohl senkrechte wie in der Filmebene liegende Magnetisierung zu untersuchen, benötigt man neben einem drehbaren Magneten sinnvollerweise einen variablen Einfallswinkel der Lichtes. Ein Vorteil vom MOKE ist, daß sämtlich Meßinstrumente außerhalb des Vakuums angeordnet werden können. Der Polarisationsgrad des Lichts einer Laserdiode wird durch einen Polarisator verstärkt. Dieses Licht tritt durch ein UHV-Fenster durch, wird an der Probe reflektiert und erfährt dort in Abhängigkeit der Magnetisierung eine Drehung und eine Elliptizität, die durch geeignete Einstellung eines Viertelwellenlängen-Plättchens in eine Rotation überführt wird. Ein nahezu senkrecht zum Polarisator stehender Analysator läßt einen Bruchteil der Lichtintensität auf die Photodiode durch. Die detektierte Intensität ist in guter Näherung proportional zum Kerr-Winkel und damit zur Probenmagnetisierung. Zur Rauschunterdruckung wird die Intensität des Laserlichts moduliert und mit einem Lock-in phasenempfindlich verstärkt. Als Ergebnis erhält man eine Hysterese-Kurve, d.h. eine Intensitat, die proportional zur Probenmagnetisierung ist, in Abhängigkeit vom angelegten Magnetfeld.

Für die Kerr-Mikroskopie verwendet man denselben magneto-optischen Effekt zur Kontrastgebung.